Frust und immer wiederkehrende Heißhungerattacken sind eindeutige Indizien, dass man am BED (Binge Eating Disorder) Syndrom leidet. Genau diese Essstörung tritt bereits bei Jugendlichen und sogar Kindern auf.
Fast so wie bei der Bullimie (Ess-Brech-Sucht) stopfen sich die betroffenen Kinder riesige Nahrungsmittelmengen hinein. Allerdings erbrechen sie nicht, aber die Betroffenen verlieren das Sättigungsgefühl und suchen auch nach etwas Essbarem, wenn sie keinen Hunger haben.
Essen als Seelentröster
Sie sehen das Essen als eine Art Belohnung oder als Seelentröster in schwierigen Situationen. Viele Jugendliche essen heimlich, vielleicht sogar nachts oder verstecken die Nahrungsmittel vor den Erwachsenen.
Die Schuldgefühle werden mehr und die Scham steigt ebenfalls. Vom BED spricht man, wenn die Attacken mindestens alle 2 Wochen auftreten. Die Phasen können sich über mehrere Stunden hinziehen, allerdings auch mehrere Tage andauern.
Da die Kinder das Essen bzw. die Nahrung nicht erbrechen können und gleichzeitig auch keinen Sport treiben, ist das Resultat die schnelle Gewichtszunahme. Auch jüngere Schulkinder und Teenager, die bereits als übergewichtig gelten, sind gefährdet. Ein Grund dafür ist der ständige Gedanke an das Gewicht im Vergleich mit dem Freundeskreis.
Man kann das jeweilige Essverhalten dann in direkte Beziehung mit dem emotionalen Zustand verbinden. BED-Kinder haben meist ein geringes Selbstwertgefühl, sind ängstlich oder depressiv.
Es fehlt bei genauerer Betrachtung der Lebensumstände meist auch das richtige soziale Umfeld mit der passenden Unterstützung. Auffällig hierbei ist, dass Mädchen viel häufiger davon betroffen sind als Jungs.
Grund für spätere Essstörungen
Je mehr Kilos die Jugendlichen dabei auf die Waage bringen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Fress-Attacken. Meist beginnen diese Attacken erst, wenn die Betroffenen bereits Diäten gemacht haben.
Wer bereits im Kindesalter unter diesen Heißhungerattacken gelitten hat, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit groß, auch als Erwachsener Essstörungen zu haben und Übergewicht zu entwickeln. Das sollte nicht auf die leichte Schulter, sondern ernst genommen werden.
Weitere Infos unter: BED (Binge Eating Disorder)
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