Eine Geschichte von einem Digitalkamera Kabel, das nicht glauben will, dass seine Eltern keine USB Kabel sind.
Es begab sich in den Zeiten vor dem großen Umbruch 1990. Da gab es nur Kabel für normale Stromleitungen mit einem Stecker am Ende und am Anfang ein großes Gerät, das singen konnte. Die Mutter hatte erzählt, das die Urgroßmutter aus dem Norden kam und auch dort gemacht wurde. Ganz nahe beim Ostmeer und in der Nähe der Küste, da haben sie die dicken Kabelkinder gemacht. Die Urgroßmutter als kleines dickes weißes Kabelkind – unvorstellbar, wie hat das denn ausgesehen.
Es ist einfach nicht zu glauben. Mit dem tollen modernen USB Stecker online gehen – ins weite Netz der unsagbaren Möglichkeiten schreiten, das war nicht möglich? Das machte ihr Angst und wenn Mutter nicht zusagt zur OP, dann würde sie niemals ins Netz springen können.
Aber erst einmal musste sie die Geschichte so schreiben, dass die Mutter neugierig wird – vielleicht? Also Mutter sagt, das Urgroßkabelmutter nie einen USB Anschluss gesehen hat, dass sie alle keinen USB Anschluss gesehen haben und auch niemals haben werden, weil sie eben keine modernen Kabel sind. Niemals werden wir so sein. Schluss aus Feierabend.
Es ist schwer genug, als dickes Kabel noch seine Arbeit zu verrichten und dafür so wenig Nahrung zu bekommen. Wie wolle ich denn die OP bezahlen, fragt mich Mutterkabel. Na ja eben, wenn ich den Nachbarn etwas schwarzen Strom und Musik spende, vielleicht helfen sie mir dann, oder? Denn die Nachbarn und ihre Kabelkinder hatten auch USB Besuch.
DAS habe ich gesehen und ich bin sicher. Wir müssen denen einen Tausch vorschlagen, dafür müssen wir uns etwas einfallen lassen und ganz bestimmt lasse ich mich nicht für ein Digitalkamera Kabel verkaufen.
Eine kleine Anekdote von einer lieben Texter-Kollegin. Danke Manuela G.